MORBUS HODGKINHodgkin-Krankheit [nach dem engl. Pathologen Thomas Hodgkin, * 1789, + 1866], die Lymphogranulomatose StartseiteE-Mail an mich - axel@hodgkin-info.deLexikon
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-Abdomen

[lat. "Bauch"], das, -s/- oder ...mina - Anatomie: bei Mensch und Wirbeltieren der Rumpfbereich zw. Brustkorb und Becken

-ABVD-Schema

Name zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben der eingesetzten Zytostatika bei der Chemotherapie: Adriamycin, Bleomycin, Vinblastin und Dacarbazin (DTIC). Die Dosierung ist individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt und folgt einer genauen Therapie-Anordnung. Bis auf das Adriamycin, was eine dunkelrote Färbung hat, sind alle Zytostatika farblos. Das Dacarbazin wird aus einem Beutel verabreicht, während die anderen Medikamente in Spritzen gegeben werden. Die Medikamente des ABVD-Schemas verursachen hauptsächlich Übelkeit und starke Verstopfungen.

Adriamycin (Doxorubicin) : Gruppe der Interkalanzien / Anthrazykline

Man kann sich die DNS als eine um ihre Längsachse gedrehte Leiter vorstellen, bei der die Basenpaare die Sprossen bilden. Wenn sich ein Molekül zwischen zweien dieser Basenpaare/Leitersprossen einlagert, dann bezeichnet man das als Interkalation. Dabei bleibt die chemische Grundstruktur der DNS erhalten, aber die räumliche Anordnung des Moleküls wird verändert. Wenn Information aus der DNS benötigt wird, muß vorübergehend die Verdrehung des Moleküls aufgehoben werden und ein Strang aufgetrennt werden. Nach dem Ablesen der Information wird dieser Vorgang wieder rückgängig gemacht. Wenn jedoch die Struktur durch "Fremdmoleküle" verändert ist, klappt das nicht mehr richtig. Die Verdrehung kann nicht aufgehoben werden, oder die Stränge können zwar aufgetrennt, aber nicht mehr zusammengeflickt werden.

Die größte und wichtigste Gruppe der Interkalanzien sind die Anthrazykline. Es sind Antibiotika, die aus verschiedenen Arten der Bakterien-Gattung Streptomyces gewonnen werden. Sie wirken phasenspezifisch in der S-Phase des Zellzyklus. Sie eignen sich besonders für die Behandlung von Leukämien und Lymphomen. Eine unerwünschte Wirkung dieser Stoffgruppe ist die Schädigung des Herzmuskels. Aufgrund ihrer chemischen Struktur sind die Antrazykline farbig, meistens rot

Bleomycin : Gruppe der Interkalanzien

Ebenfalls zu den Interkalanzien zählt das Bleomycin, das aus dem Bakterium Streptomyces verticillus gewonnen wird. Es wirkt am stärksten in der G2 und M-Phase des Zellzyklus. Es eignet sich gut für die Behandlung verschiedener Karzinome. Die wichtigste unerwünschte Nebenwirkung ist die nach höherer Dosierung gelegentlich auftretende Lungenfibrose.

Vinblastin (Velbe) : Gruppe der Spindelgifte / Vincaalkaloide

Bei der Zellteilung (Mitose) formt die DNS die Chromosomen, die sich dann verdoppeln. Die beiden Chromosomensätze müssen, bevor der Zelleib sich teilen kann, zu den entgegengesetzten Enden der Zelle bewegt werden. Dies geschieht durch dünne Eiweißfäden, die sich ausgehend von den Enden der Zelle ausbilden, sich an die Chromosomen heften und dann zusammenziehen, die sog. "Kernspindeln". Den ganzen Mechanismus nennt man "Spindelapparat". Wird er gestört, kann keine Zellteilung erfolgen. Substanzen, die dies tun, nennt man "Spindelgifte" oder "Mitosehemmer".

Die Vincaalkaloide blockieren die Ausbildung des Spindelnapparates. Es sind Stoffe, die aus einer mit dem Immergrün verwandten Pflanze mit dem lateinischen Namen Vinca rosea (Synonym: Catharanthus roseus) gewonnen werden.

Dacarbazin (DTIC) : Gruppe der Alkylantien / Hydrazin-Derivate

Als Alkylantien bezeichnet man ganz allgemein organische Verbindungen, die Alkylgruppen (Kohlenwasserstoffreste/-gruppen) in andere organische Verbindungen einführen, meist, indem Wasserstoffatome ersetzt werden. Die Substanzen, die als Zytostatika benutzt werden, tun dies hauptsächlich bei der DNS, die dadurch ihre chemische Struktur verändert:

Alkylantien, die an mehreren Stellen ihres Moleküls mit der DNS reagieren können, vernetzen die beiden Stränge der DNS. Diesen Vorgang bezeichnet man als "Cross-link". Um die Erbinformation abzulesen, müssen sich die Stränge jedoch trennen, was hierdurch unterbunden wird. Die Basen, die ja den eigentlichen "genetischen Code" darstellen, werden durch die Substanz chemisch verändert. Die Stränge können sich zwar trennen, aber sie werden nicht mehr richtig abgelesen. Dadurch fallen Funktionen der Zelle aus. Auch Basen eines Strangs können untereinander vernetzt werden. Der Effekt ist derselbe, die Erbinformation kann nicht mehr abgelesen werden. Schließlich kann die Struktur der DNS so geschädigt werden, daß es zu Strangbrüchen kommt.

Die Auswirkung dieser Stoffe gleicht bei mikroskopischer Untersuchung der Zellteilung dem Effekt ionisierender (radioaktiver) Strahlung. Man bezeichnet sie daher auch als "Radiomimetika".

Die Hydrazin-Derivate werden erst im Organismus über einen sehr komplexen Mechanismus zur wirksamen Form umgewandelt. Während man die anderen Alkylantien an der Molekülstruktur erkennen kann, ist dieses Molekül "verkappt", d.h. man sieht ihm die Alkylierungsfunktion nicht an. Solche Substanzen werden auch als "atypische Alkylantien" bezeichnet.

-Alopezie

[griech. Alopekia "krankhafter Haarausfall"], die,/..'zien, der Haarschwund. Wird auch durch bestimmte Zytostatika hervorgerufen.

-Anästhesist

der, -en/-en, Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin mit fünfjähriger Fachausbildung. Der A. ist verantwortlich für den gesamten Narkosebereich; bei Operationen: Voruntersuchung mit medikamentöser Vorbereitung (Prämedikation) des Patienten, Auswahl und Durchführung des Narkoseverfahrens und Kontrolle der postoperativen Phase im Aufwachraum; auf der Intensivtherapiestation verantwortlich für die weitere Behandlung; Einsatz in der gesamten Notfallmedizin einschließlich der Wiederbelebung (Reanimation); in der Schmerzbehandlung zus. mit anderen Fachgebieten.

-Aorta

[griech. Aorte, zum gleichen Stamm und mit der gleichen Grundbedeutung wie Arterie], die, -/...ten, die aus der linken Herzkammer abgehende Hauptschlagader des großen Blutkreislaufs.

-Arterien

[griech. Arteria "Arterie", zu griech. Aerein "zusammen-, anbinden", also eigntl. "die (am Herzbeutel) Angehängte"], Sg. Arterie die, -, Schlagadern, durch den Herzschlag pulsierende Blutgefäße, die das Blut vom Herzen in den großen und den kleinen Kreislauf leiten.

-BEACOPP-Schema

Name zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben der eingesetzten Zytostatika bei der Chemotherapie: Bleomycin, Etoposid, Adriamycin, Cyclophosphamid, Vincristin Oncovin, Procarbazin und Prednison.

-Biopsie  Lymphknoten

die, -/...'sien, Untersuchung (bes. mikroskopisch) von Geweben, Körperflüssigkeiten u.a., die dem lebenden Organismus durch Probeexzision oder Probepunktion zur Krankheitserkennung entnommen werden. Die B. kann auch im Zusammenhang mit einer Endoskopie vorgenommen werden.

-Blut   Blutschema

[lat. Sanguis], Körperflüssigkeit, die innerhalb des Blutkreislaufs in erster Linie dem allg. Stofftransport und -austausch dient. B. transportiert Sauerstoff (O2) von den Lungen zu den Geweben und Kohlendioxid (CO2) von den Geweben zu den Lungen, Nährstoffe von den Resorptions- und Speicherorten zu den verbrauchenden Geweben und von dort Stoffwechselendprodukte zu den Ausscheidungsorganen (Lungen, Nieren) oder zu anderen Geweben zur weiteren Verwertung. B. dient weiterhin als Transportmedium für Vitamine und Hormone, die von ihren Bildungsorten zu ihren spezif. Erfolgsorganen gebracht werden. Durch die hohe Wärmekapazität des Hauptbestandteils, des Wassers, kann das B. die im Stoffwechsel gebildete Wärme im Organismus verteilen und über die Lungen und die äußere Körperoberfläche abführen. Weitere Aufgaben des B. sind die Aufrechterhaltung des Innenmilieus des Körpers (Homöostase), eine Grundvoraussetzung für die normale Funktion aller Zellen, ferner der Schutz vor Blutverlust durch Verschluss verletzter Gefäße sowie Abwehrfunktion gegen schädl. Stoffe und Krankheitserreger durch phagozytierende und Antikörper bildende B.-Zellen.

Das Blut des Menschen

Die B.-Menge beträgt beim Menschen 6-8% seines Körpergewichts; das sind bei einem Erwachsenen 4,5-6 l. Das B. setzt sich zus. aus dem B.-Plasma (B.-Flüssigkeit) und aus geformten Bestandteilen, den B.-Körperchen (Korpuskeln). Seine Farbe beruht auf einem in den roten B.-Körperchen (Erythrozyten) enthaltenen B.-Farbstoff, dem Hämoglobin. Die Dichte des B. beträgt 1,057 bis 1,060 g/cm³, die Gefrierpunktserniedrigung 0,56°C, der osmot. Druck bei 37,5°C ist 3 atm (5.600 mm Hg bzw. 745 kPa), der pH-Wert schwankt geringfügig zw. 7,37 und 7,43.

Das B.-Plasma besteht zu 90% aus Wasser und enthält neben dem Eiweißstoff Fibrinogen, das für die Blutgerinnung verantwortlich ist, das Serumalbumin und versch. Serumglobuline. Der gesamte Proteingehalt des Plasmas (7-9%) trägt einen Teil zum osmot. Druck bei (kolloidosmot. Druck). Er verhindert eine übernormale Filtration von eiweißfreier Flüssigkeit aus der B.-Bahn in die Gewebe. Sinkt der Proteingehalt des B. (eiweißarme Ernährung), so kommt es zu Wasseransammlungen im Gewebe (Hungerödem). Die Eiweißkörper haben außerdem eine Nährfunktion (als sofort verfügbares Eiweißreservoir), eine Transportfunktion (z.B. für versch. Arzneimittel) und sind ferner auch Träger der Abwehreigenschaften des B. (Antikörper, unspezif. Abwehrstoffe, Enzyme des Serums). Die organ. stickstoffhaltigen Substanzen nicht eiweißartiger Natur des Plasmas werden unter dem Namen Reststickstoff (Rest-N) zusammengefasst. Im Wesentlichen sind es Schlackenstoffe, die mit dem Harn ausgeschieden werden (harnpflichtige Substanzen), und Aminosäuren, die Bausteine der Proteine. Der Reststickstoff beträgt 20-35 mg in 100 ml B. An weiteren organ. Stoffen enthält das B. Traubenzucker (0,1 %), Fette, Farbstoffe, Vitamine und Hormone.

Unter den anorgan. Bestandteilen des Plasmas haben die B.-Salze große Bedeutung für die Aufrechterhaltung der physikalisch-chem. Eigenschaften des B, Den Hauptbestandteil davon bildet das Kochsalz (Natriumchlorid, etwa 95% des B.-Salzgehaltes). Daneben sind Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalze in geringer Menge vorhanden. Dem Kochsalzgehalt verdankt das B. v. a. seinen während des ganzen Lebens unverändert gehaltenen osmot. Druck, der den der Proteine bei weitem übertrifft. Kalium und Calcium sind, obwohl nur in kleinen Mengen im B., zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen der Gewebe (z. B. Erregbarkeit der Nerven, Kontraktion der Muskeln und Sekretion der Drüsen) notwendig. Als Bicarbonate und Phosphate halten die Salze den leicht alkal. pH-Wert aufrecht (Pufferwirkung), der während des ganzen Lebens konstant bleibt und entscheidend ist für ein gleich bleibendes ehem. Milieu, der Homöostase, im Körper (Acidose, Alkalose).

Die B.-Körperchen sind physiologisch hoch spezialisierte Zellen. Von ihnen überwiegen mit 44 Vol.-% die roten B.-Körperchen (Erythrozyten), die Konzentration beträgt beim Mann 5,1 und bei der Frau 4,6 Mio. je mm³ B. Nachgewiesen und in ihrer Form beschrieben wurden sie beim Menschen zuerst durch A. van Leeuwenhoek (1673). Es sind scheibenförmige, in der Mitte beidseitig vertiefte Zellen (durch Rückbildung des Zellkerns) von etwa 7 µm Durchmesser. Ihre Form wird durch eine Gerüstsubstanz (Stroma) aufrechterhalten, die die B.-Gruppeneigenschaften enthält und in deren Lücken das Hämoglobin eingelagert ist, das 90% des Erythrozyten-Trockengewichts ausmacht. Das Hämoglobin ist die Verbindung einer Eiweißkomponente (Globin) mit einem eisenhaltigen Farbstoff (Häm), die Sauerstoff in "dissoziabler" Form binden kann. Bei hohem Sauerstoffdruck in der umgebenden Flüssigkeit wird Sauerstoff angelagert, und das Hämoglobin verwandelt sich in den hellroten Farbstoff (Farbe des arteriellen B.) Oxyhämoglobin; bei niederem Sauerstoffdruck dagegen gibt dieses Oxyhämoglobin seinen Sauerstoff in die Umgebung ab und wird zu dunkel-(bläulich) rotem "reduziertem" Hämoglobin (Farbe des venösen B.). Auf diese Weise vollzieht sich die Atemfunktion des B. Auf ähnl., rein physikalisch-chem. Vorgängen beruht die Transportfähigkeit des B. für Kohlendioxid, nur dass dieses in dissoziabler Form vorwiegend an die Alkalisalze des B. in Form von Natrium- und Kaliumhydrogencarbonat angelagert wird. Kohlendioxid wird entsprechend in den stark kohlendioxidhaltigen Gebieten des großen Kreislaufs (Gewebe) vom B. aufgenommen und im Gebiet des kleinen Kreislaufs (Lunge) mit niederem Kohlendioxiddruck abgegeben.

B.-Bildung (Hämatopoese): Die roten B.-Körperchen entstehen aus Vorstufen im roten Knochenmark. Sie zerfallen nach einer Lebensdauer von 100-120 Tagen und werden in Leber, Milz und Knochenmark aufgelöst (phagozytiert). Das Hämoglobin wird dabei in einen Gallenfarbstoff (Bilirubin) umgewandelt, der auch die blaugrüne Verfärbung von Blutergüssen dicht unter der Haut bewirkt. Dieser Prozess wird nach dem österr. Internisten H. Eppinger als "B.-Mauserung" bezeichnet. Da ein Erwachsener etwa 25 Billionen Erythrozyten besitzt, entspricht dies einer Neubildung (Erythropoese) von 160 Mio. Erythrozyten je Minute. B.-Bildung außerhalb des Knochenmarks (extramedulläre B.-Bildung: in Leber, Milz u.a.) ist nur in der Embryonalzeit physiologisch, ansonsten krankhaft. Form und Anzahl der Erythrozyten können unter patholog. Umständen verändert sein (Blutuntersuchungen).

Im Unterschied zu den roten sind die weißen B.-Körperchen (Leukozyten) kernhaltig. Man unterscheidet zw. Monozyten, Lymphozyten, deren Zellleib keine Körnchen (Granula) enthält, und den körnchenhaltigen Granulozyten. Je nach Anfärbbarkeit dieser Granula mit saurem Eosin, bas. Methylenblau oder beiden Farbstoffen lassen sich die Granulozyten wieder in Eosinophile (rot gekörnte), Basophile (blauschwarz gekörnte) oder Neutrophile (indifferent gefärbte) einteilen. Eiter besteht zum größten Teil aus Neutrophilen. Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten entstehen aus Vorläuferzellen im roten Knochenmark, wobei die weitere Entwicklung der Lymphozyten in "lymphoiden" Geweben (Milz, Lymphknoten) erfolgt. Die Größe der Leukozyten schwankt zw. 7 µm (Lymphozyten) und 20 µm (Monozyten). Ihre Zahl in l mm³ beträgt 4.000-10.000. Unter physiolog. Bedingungen ist die Anzahl der Leukozyten im B. bes. nach den Mahlzeiten vermehrt. Ein starker Anstieg der Leukozytenzahlen (Leukozytose) sowie eine Verschiebung im Verhältnis von Granulozyten zu Lymphozyten wird bei den meisten entzündl. Erkrankungen und bei bösartigen Tumoren beobachtet. Eine verminderte Leukozytenzahl wird als Leukopenie bezeichnet. Zahlr. unreife Leukozyten werden im B. von Leukämiekranken gefunden. - Die physiolog. Aufgaben der Leukozyten bestehen in einer Art Polizeifunktion. Infolge ihrer amöbenartigen Eigenbeweglichkeit sind sie imstande, die Gefäßbahn durch Spalten der Wandung hindurch zu verlassen (Diapedese), wenn sie durch die Stoffwechselprodukte von Krankheitserregern angelockt werden (Chemotaxis). Der Krankheitserreger kann dann in den Zellleib des Leukozyten aufgenommen (Phagozytose) und von den in der Zelle vorhandenen Enzymen verdaut und damit zerstört werden.

Die B.-Plättchen (Thrombozyten) sind farblose dünne Scheibchen von etwa 3 µm Durchmesser. Ihre Anzahl beträgt 150.000-300.000 je mm³. Bedeutsam sind sie durch ihren Anteil an der Blutgerinnung. Sie entstehen im Knochenmark als Abschnürung des Zytoplasmas von Knochenmarkriesenzellen (Megakaryozyten).

-Blutbild (Bb, BB)

Hämogramm, Blutstatus, Übersicht über wesentl., durch Blutuntersuchung ermittelten quantitativen und qualitativen Bestandteile des Blutes.

-Blutsenkung (BSG)

Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, zu diagnost. Zwecken gemessene Absenkgeschwindigkeit der festen Blutbestandteile in einer Blutprobe: Das Verfahren (i. w. S. auch der Vorgang) wird als Blutsenkung (Blutkörperchensenkung, Abk. BKS) bezeichnet. Einer Vene entnommenes Blut wird mit Natriumcitratlösung (3,8%ig) ungerinnbar gemacht und in einer dünnen, graduierten Glasröhre aufgesogen. Die geformten Bestandteile des Blutes (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) setzen sich, ihrer Schwere folgend, in der senkrecht aufgestellten Glasröhre nach unten ab, eine v. a. von Ballungsfaktoren (Eiweiße) des Plasmas abhängige Reaktion. Die Normalwerte der beiden Ablesungen nach einer und nach zwei Stunden liegen beim Mann zw. 3-8 mm und 5-18 mm, bei der Frau zw. 6-11 und 6-20 mm. Eine erhöhte BSG bedeutet meist eine Vermehrung der großmolekularen Globuline (Eiweißkörper), die z.T. Antikörper sind, und besagt, dass sich der Körper in Abwehr befindet, z.B. bei akut eitrigen Prozessen, chron. Entzündungen, Anämien und bösartigen Geschwülsten. Verzögerte BSG tritt u.a. bei Polyzythämie oder Lebererkrankungen auf.

-Chemotherapie

Behandlung von Infektionskrankheiten mit chem. Stoffen (Chemotherapeutika), die die Vermehrung von Krankheitserregern, v.a. Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen, im Inneren des Körpers (Blut, Organe) so weit hemmen (Bakteriostatika; Zytostatika, um Tumorzellen zu hemmen), dass sie durch körpereigene Abwehmechanismen unschädlich gemacht werden können, oder die die Krankheitserreger abtöten (Bakterizide). Das Ziel, nur Krankheitserreger, aber nicht die Zellen des Wirtsorganismus zu schädigen, lässt sich nicht immer erreichen (Arzneimittelschäden).

Im Fall von Morbus Hodgkin werden hauptsächlich folgende Chemotherapie-Schemas bei der Primärtherapie eingesetzt:

- COPP-Schema und/oder
- ABVD-Schema oder
- BEACOPP-Schema.

-Computertomographie (CT)ComputertomographCT-Index AufnahmeCT-Aufnahme

Ein 1972 eingeführtes Verfahren der Rötgenuntersuchung. Es ermöglicht eine überlagerungsfreie Darstellung des menschl. Körpers einschließlich der Weichteile auf dem Bildschirm eines Monitors. Bei der CT werden im Unterschied zur Emissionscomputertomographie die zu untersuchenden Körperregionen mit einem dünnen Röntgenstrahlbündel aus allen Richtungen durchstrahlt. Dieser auch als Abtastung bezeichnete Vorgang erfolg kreisförmig in einer der Untersuchungsregion angepassten Schichtdicke (1 bis 10 mm) entweder einzeln oder spiralförmig für einen ganzen Körperabschnitt (Spiral-CT). Die jeweilige Röntgenstrahlabsorption, die für jede Winkelstellung der Röntgenröhre anders ist, wird von Detektoren gemessen, in elektr. Impulse umgewandelt und an einen Computer weitergeleitet; dieser baut aus mehreren Tausend Projektionswerten sekundenschnell ein Bild (Computertomogramm) auf, das die Absorptions- bzw. Dichteverteilung im entsprechenden Schnitt darstellt und ein strukturiertes Bild höchster Qualität liefert. Die CT-Bilder sind u.a. auch für die Bestrahlungsplanung bedeutungsvoll. Außer einer unvermeidbaren und im Verhältnis zum erwarteten diagnost. Erfolg (Klärung der Krankheitsursache) vertretbaren Strahlenbelastung sowie der intravenösen Injektion von Kontrastmittel werden Patienten nicht belastet.

-COPP-Schema

Name zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben der eingesetzten Zytostatika bei der Chemotherapie: Cyclophosphamid, Vincristin Oncovin, Procarbazin und Prednison.

-Diagnose

[frz., von griech. Diágnosis "unterscheidende Beurteilung", "Erkenntnis"] die, -/-n, Medizin: das Erkennen einer Krankheit aufgrund der durch Anamnese (Vorgeschichte), Beobachtung und Untersuchung festgestellten Krankheitszeichen und Befunde.

-Diagnostik

die, -, alle zur Erkennung einer Krankheit getroffenen Maßnahmen einschl. der Diagnosestellung; auch die Lehre von der Diagnose.

-Drainage

die, -/-n, Dränage, Medizin: zeitlich begrenzte (temporäre D.) oder fortwährende (Dauer-D.) Ableitung von krankhaften oder vermehrt gebildeten natürl. Körperflüssigkeiten oder -gasen mittels eines Drains, der in Wunden, Abszesse, Fisteln oder Hohlräume des Körpers eingelegt wird. Die Ableitung wird z.B. bei Eiter, Blut oder Wundsekreten nach außen vorgenommen (äußere D.), in anderen Fällen (z.B. Gehirnliquor bei Wasserkopf) mittels Endoprothese oder Anastomsenfistel (innere D.) in andere Hohlorgane oder ins Gewebe.

-EKG (Elekrokardiogramm)

Zum prakt. Einsatz bei der Diagnose zu Morbus Hodgkin kommt jedoch meistens die Echokardiographie bzw. Ultraschallkardiographie. Ein spezielles Verfahren der Ultraschalldiagnostik zur Darstellung des Herzens und der Herzhöhlen. Die Auswertung der Reflektionsaufzeichnungen wird nach dem Time-Motion-Verfahren in Bandform (auch in Zuordnung zum gleichzeitig registrierten Elekrokardiogramm) oder nach dem Real-Time-Verfahren in Form zweidimensionaler Schnittbilder des Herzens vorgenommen. Die E. ist im Unterschied zur röntgenolog. Darstellung mit Kontrastmittel eine Untersuchung, die das Befinden des Patienten nicht beeinträchtigt und steht meist am Anfang der bildgebenden Diagnostik von Herzerkrankungen. Sie ermöglicht den Nachweis von Herzklappenfehlern, angeborenen Herzfehlern und die Beurteilung der Herzmuskelfunktion. Eine Erweiterung findet das Verfahren u.a. durch die Farb-Duplex-E., die die Strömungsrichtung des Blutes angibt und daher bei Klappenundichtigkeiten oder Shuntfehlern von großer Bedeutung ist.

-Epstein-Barr-Virus (EB-Virus, EBV)

[nach M.A.Epstein und dem kanad. Anatomen Murray L. Barr] zu den Herpesviren gehörendes, weit verbreitetes, humanpathogenes Virus; Erreger der infektiösen Mononukleose (Pfeiffer-Drüsenfieber). Außerdem besteht eine enge Beziehung zu zwei beim Menschen auftretenden Tumorformen, dem Burkit-Tumor und dem Nasopharyngealkarzinom.

-Fatigue (Fatigue Syndrom) [sprich: fatieg]

[urspr. aus dem Französischen, Ermüdung, Mattigkeit] Besonders quälende Art von Erschöpfung oder Antriebslosigkeit. Viele Krebspatienten leiden speziell nach der Therapie unter diesem Syndrom.

-Fibrose

die, -/-n, meist durch Entzündungen oder andere Krankheitsprozesse verursachte krankhafte Vermehrung von Bindegewebe in Organen oder Organsystemen, z.B. in Lunge, Leber oder Bauchspeicheldrüse, die zur Funktionsuntüchtigkeit führen kann.

-Granulozyten

eine Art der weißen Blutkörperchen (siehe Blut)

-Granulom

[zu Granulum] das, -s/-e, Granulationsgeschwulst. Aus Granulationsgewebe durch überschießendes Wachstum hervorgegangene, geschwulstartige Bildung, die v.a. durch Fremdkörper oder durch Erreger mancher Infektionskrankheiten hervogerufen wird. Krankheiten, die durch Bildung von zahlreichen herdförmig oder generalisiert (über eine größere Fläche verbreitet) auftretenden G. gekennzeichnet sind, werden als Granulomatosen bezeichnet. I.e.S. gehört zu ihnen auch die Lymphgranulomatose.

-Gray (Gy)

[engl.; nach L.H. Gray], SI-Einheit (franz.: Système International d'Unités = Internationales Einheitensystem) der Energiedosis, durch die einer homogen verteilten Materie der Masse 1kg die Energie 1 Joule gleichmäßig zugeführt wird: 1 Gy = 1 J/kg. (Siehe auch Strahlentherapie)

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Birgittas Morbus Hodgkin Info Service (© Birgitta Meister)
entnommen und zum Teil gekürzt oder ergänzt.

 
Axels Morbus Hodgkin Seite - Stand: 31.08.2016 - E-Mail: axel@hodgkin-info.de

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Quellennachweise